Werner Barz
Der Dachdeckermeister Werner Barz aus München erstickt fast auf der Heimfahrt aus dem Jesolo-Urlaub. 30 Jahre ist es her, dass ihn im Auto am Brennerpass das Bewusstsein verlässt. Doch an das, was dann passiert, erinnert sich der heute 77-Jährige noch genau. Damals kämpft er mit einer schweren Hinhautentzündung, begleitet von beängstigend hohem Fieber. „Mein Atem ist immer weniger geworden“, erzählt er. „Im Auto habe ich noch meinen Sohn schreien gehört: „Der Papa stirbt!“ Dann hört Werner Barz nichts mehr.
Kurz darauf die Rettung: Ein Mann schafft es, den Sterbenden zu reanimieren und holt ihn ins Leben zurück. In den wenigen Minuten aber, die bis dahin verstreichen, geschieht für den Familienvater Unfassbares. „Wir war klar: Ich sterbe. Ich war ein bisschen gläubig und hab gedacht: Herrgott, da bin ich.“ Aber kein Jüngstes Gericht erwartet ihn. Im Gegenteil: „Es war, wie wenn auf einer Bühne ein Vorhang aufgeht und der Scheinwerfer strahlt“, sagt der Dachdeckermeister, der inzwischen in Rente ist. Ein Licht umfängt ihn, gleichzeitig hat er ein „Gefühl von bedingungsloser Liebe und Geborgenheit“ jenseits von Zeit und Raum.
Seit diesem Erlebnis waren seine Depressionen geheilt und er hat den Auftrag von Gott bekommen etwas von der vielen Liebe zurück zu geben, die er erhalten hatte. Er entschloss sich als Suchtberater ausbilden zu lassen und arbeitete 10 Jahre im Hospiz. Er nimmt Menschen wahr und nimmt sie als solches an. Für ihn ist Schwachsein eine Stärke und kümmert sich auch deswegen um Hilfe suchende Menschen. Für Werner Barz war die Nahtoderfahrung ein Geschenk Gottes, das ihm ein komplett neues Leben gab.
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